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Audi quattro

Eines der wenigen Autos ohne Vorbilder

Der Audi quattro hat ein neues Kapitel in der Automobilgeschichte geschrieben. Seine technische Innovation und sein maskulines Aussehen machten den quattro zum Kultauto. Mit ihm erhielt die Allrad-Technik ein neues Vorzeichen: Sie ist nicht nur mehr Traktionshilfe für faszinierende Geländefahrten, sondern eine verblüffend wirkungsvolle Lösung für den serienmäßigen Einsatz auf der Straße. Der Audi quattro mit seinem permanenten Allradantrieb zeigt in sehr eindrucksvoller Weise, wie diese überlegene Technik zu überlegener Fahrweise führt. Überzeugende Beweise sind auch die spektakulären Sport-Erfolge wie z.B. der Gewinn der Rallye-Marken Weltmeisterschaften 1982 und 1984 sowie der Gewinn der Rallye-Fahrer WM 1983 und 1984. Mit dem quattro hat Audi eine neue Dimension des Fahrens aufgezeigt.

Der souveränste Rudelführer zu neuen Ufern,
zu wirklich neuen Ufern

Quattro hat dem Auto auf die Sprünge geholfen und jene beflügelt, die damit in Berührung kamen. Eine Auto-Idee hat die Phantasie bunter und die Wirklichkeit reicher gemacht.

Reduzieren wir uns vom Triumph des Quattro-Gesamtkonzepts auf den singulären Ur-Typus, der dementsprechend auch Ur-Quattro genannt wird. Er wurde elf Jahre lang mit nur minimaler Modellpflege gebaut (am Ende immerhin mit Vierventilkopf), allein das zeigt, wie fest er mit allen vieren am Boden stand – normal werden doch gerade Coupes vom Wind der Mode am schnellsten verblasen.

Wenn wir die Form von 1980 heute noch gut vertragen, so gilt das auch für die Motorcharakteristik: Klar gibt´s ein Turboloch, aber es ist kein fades Loch, sondern baut eher Spannung auf... vor dem Schub, der dann unweigerlich kommt, liebevoll, ohne Hysterie, ab 4000, und uns raufdrückt bis 5500, darüber hinaus war es sinnlos.

Fast zuviel, was da alles in einen einzigen Geniestreich reingesteckt wurde: Die himmelstürmende Idee, das Schneefressen, die tapfere Form, der freudenspendende Motor, die coole Arroganz der Instrumente, und dann gleich vom ersten Tag an ein wunderbares Fahrwerk. Dem einer wie Walter Röhrl noch heute nachweint: “Das Auto sollte ja anfangs eine besonders sportliche Variante innerhalb des Audi-Programms sein und hat daher einfach eine Härte gehabt, die man sich nachher nie wieder bei Audi getraut hat, weil man zuviel Verlust an Komfort befürchtet hat für die Kunden. Beim Ur-Quattro hat man das aber durchgehalten, weil es ein ganz eigener Schlag von Kunden war. Und diese kompromißlose Bereifung! 215/50 mit 8 Zoll, das ergibt einen viel sportlicheren Charakter als bei allen späteren Modellen."

Auch aus heutiger Sicht gibt´s fast nichts störendes an diesem Auto: Okay, die Regenrinne macht ein Affengeräusch bei höherem Tempo und der Kofferraum ist natürlich ein Witz, und die Scheinwerfer waren am Anfang so schlecht, daß sie bald vergrößert werden mußten. Aber was ist das gegen dieses Gesamtmonument!
Die 200 PS von 1980 waren allemal ausreichend, die 220 PS von 1991 natürlich noch mehr, aber der Vollständigkeit halber wollen wir noch dran erinnern, daß Audi zwischen 1981 und 1985 dreiundzwanzig Rallye-WM-Läufe und vier Weltmeistertitel gewann und daß ein im Juni 1986 vermessener Audi Sport Quattro S1 (also der "Kurze") 476 PS bei 7500/min leistete und auf gefällige 480 Newtonmeter bei 5500/min kam.

Beschleunigung Null auf Hundert: 3,1 Sekunden. Danke, meine Herren.

Herbert Völker, 1995